Berufsinfo in freier Natur
Die Vielfalt des Waldes auf dem Spielstück in Gebhardshain
Die erste Informationsfahrt führte uns in den Gebhardshainer Wald, zum sogenannten "Spielstück". Das Spielstück ist eine 447m hohe Erhebung im Westerwald, die zu den Gebhardshainer Hochflächen gehört. Diese heben sich erkennbar von den flacheren Umgebungslandschaften im Westen, Norden und Süden ab. Dort nahm uns Revierförster Hoss an der alten Skihütte in Empfang.
Nach kurzer Begrüßung und einer kleinen Fragerunde gingen wir los. Wir trafen auf eine baumfreie Fläche über die Herr Hoss berichtete, dass aufgrund des Borkenkäferbefalls und der anhaltenden Dürre die damals ausgesäten Monokulturen wenig Substanz bei Schädlingsbefall haben und somit keinen ertragreichen Nutzen bringen können.
Daher werden jetzt bevorzugt Mischwälder gepflanzt, unter anderem Esskastanien. Zu sehen gab es Weißtannenstecklinge, die mit Schafsfett vor Biss und Hornreibungen geschützt werden. Viele Tiere verschleppen Samen, was man an kleinen Eichen und anderen Bäumen erkennen konnte, die nicht von Forstbediensteten gepflanzt wurden.
Wir bekamen weitere Erklärungen zum Aufbau des Waldrandes, der so bepflanzt wird, dass ein schöner Übergang entsteht.
In einem angrenzenden Birkenwald wurde erkennbar, dass Monokulturen dem Wald insgesamt schaden und kaum Lebensraum für andere Arten bieten.
An einer Haubergstelle erläuterte Herr Hoss die ordnungsgemäßen Vorgänge beim Fällen und Abtransport des Holzes.
Auch über Berufe und die verschiedenen Arbeitsfelder, die Waldarbeit bieten kann, wurden uns aufschlussreiche Informationen geboten. Diese regten zur weiteren Recherche über Ausbildung, Forstwirt*in, Baumpfleger*in, Förster*in, Forstmaschinenführer*in, Waldarbeiter*in an.
Insgesamt war die Waldbegehung sehr informativ und hat uns den Umgang mit der Natur und deren Rohstoffen sowie möglichen Arbeitsfeldern nähergebracht.
Förder-Aktivcenter besucht "Die Flora" und den Botanischen Gartens in Köln
Die nächste Infofahrt führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Förder-Aktivcenters gemeinsam mit den Mitarbeitern in die Flora und den Botanischen Garten in Köln.
Beeindruckend war direkt zu Beginn die sehr gepflegte und blühende Gartenanlage, an deren Ende sich ein elegantes gläsernes Palais befindet, das Ende der 70iger Jahre von Grund auf restauriert und zu einem attraktiven Banketthaus umgestaltet wurde. In der weiterführenden Gartenanlage präsentieren sich Pflanzen aus allen Klimazonen der Erde und ein imposanter Wasserlauf. Im Subtropenhaus finden sich Pflanzen aus den Zonen zwischen tropischem und gemäßigtem Klima und außerdem eine Kamelien-Sammlung. Während des Rundgangs gab es Einblicke in die vielfältigen Arbeiten von Garten- und Landschaftsbauern und Gärtner.
Der Besuch bot Anlass über eine Diskussion zu den Berufen des Gärtners/der Gärtnerin und des/der Garten- und Landwirtschaftsgestalters/-gestalterin. Es konnte erarbeitet werden, welche Fähigkeiten und Kenntnisse in diesen und verwandten Berufen (bspw. Forstmitarbeiter*in) erforderlich sind und wo sich im regionalen Umfeld Möglichkeiten ergeben könnten.
Die Ziele der Infofahrten dienten als Lernorte in blühender Natur bei entspannender Atmosphäre.
Das Förder-AC wird gefördert vom Jobcenter des Landkreis Altenkirchen.