Frauen starten aktiv in die Zukunft
Arbeitsmarktprojekt "Philomena" bei der CARITAS -Dienste und Arbeit gGmbH, Betzdorf
Philomena steht für "Mut, Kraft und Stärke". Drei Eigenschaften, derer es vor allem in der aktuellen gesellschaftlichen Situation, die durch die Coronapandemie belastet ist, bedarf. In dem gleichnamigen Projekt der Caritas werden Frauen in Arbeitslosigkeit dabei unterstützt, ihre Beschäftigungsfähigkeit zu verbessern, sich weiterzubilden und perspektivisch eine Arbeitsstelle oder einen Praktikumsplatz zu finden. Auch in der Coronakrise werden die Teilnehmerinnen, trotz Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen, durch die zuständigen Fachkräfte unterstützt. Da das höchst effektive und lebendige Gruppencoaching zurzeit ausfallen muss, engagieren sich die Fachkräfte, indem sie den Teilnehmerinnen wöchentlich, in Form von Arbeitsblättern, Lernmaterial zukommen lassen. Die Arbeitsblätter werden von den Teilnehmerinnen bearbeitet zurückgesendet und von den Fachkräften korrigiert. Des Weiteren bleiben Einzelkontakte bestehen, die nun unter den aktuellen Regeln stattfinden - hier wird die Kreativität aller Beteiligten herausgefordert, um bei den Teilnehmerinnen weiterhin als Ansprechpartnerin präsent zu sein und der Isolation der Teilnehmerinnen vorzubeugen. Inhalt der Einzelkontakte ist vor allem die Stärkung des Selbstbewusstseins und die Entwicklung von eigenen Zukunftsperspektiven. Ziel ist für die Frauen, die häufig einen Migrationshintergrund haben und vielfach über Fluchterfahrung verfügen, eigenen Selbstwert zu erfahren, um sich in der neuen Gesellschaftsordnung besser zurechtzufinden.
Basierend auf dem vorhandenen Konzept erhalten die Teilnehmerinnen Informationen zum regionalen und überregionalen Arbeitsmarkt, werden bei Bewerbungstätigkeiten unterstützt und somit an den Arbeitsmarkt herangeführt. Da fast alle Teilnehmerinnen keine bzw. kaum berufliche Erfahrungen mitbringen, ist es besonders wichtig, einen vertieften Blick auf ihre vorhandenen Kompetenzen zu richten. Da das Projekt mit Teilnehmerinnen aus unterschiedlichen Kulturkreisen besetzt ist, ist eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und rechtsstaatlichen Aspekten unabdingbar. Diesen Bereich ausführlich zu behandeln hat bewirkt, dass der respektvolle und akzeptierende Umgang innerhalb der Gruppe deutlich verbessert wurde.
Im weiteren Verlauf der Maßnahme stehen u.a. noch die Themen "Gesunde Lebensführung", "Finanziell fit" sowie das für Frauen besonders wichtige Thema "Alterssicherung" an.
Da das Projekt auch durch Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert ist, wird den Frauen ein Grundverständnis sowie Grundkenntnisse zur Europäischen Union vermittelt. Dies geschieht u.a. mit Hilfe der Online-Plattform "Europa und ich". Diese Plattform ist in fünf Themenbereiche aufgeteilt, die in sehr anschaulicher Weise die Entstehung und die Weiterentwicklung der EU spiegelt.
Das prall mit Leben und unterschiedlichsten Lebensläufen gefüllte Projekt ist auch für die drei Mitarbeiterinnen eine Bereicherung und ein Baustein sinnhafter, nachhaltiger Sozialarbeit.