Kontroverser Austausch und Information
Der Bundesgesetzgeber hat am 1.4. 2024 den Klein-Konsum von Cannabis erlaubt. Es war eine schwere Geburt. Jedenfalls haben sich Bündnis90/Die Grünen massiv dafür engagiert, dieses Gesetz über die Hürden zu bringen.
"Kein gutes Gesetz - aber besser dieses als gar keines." so Carl-Bernhard von Heusinger auf einer öffentlichen Veranstaltung der Partei in Betzdorf. Der Landtags-Abgeordnete und Sprecher der Fraktion im rheinlandpfälzischen Landtag war der prominente Gast dieser Veranstaltung. Initiiert wurde diese von dem Kreisverband Bündnis90/Die Grünen aus Altenkirchen.
Es war wichtig für die Partei, diese Veranstaltung mitten in die Betzdorfer Innenstadt zu legen. "Das ist genau der richtige Ort dafür" - so der Betzdorfer Stadtrat Burkhard Neuser. "Die Betzdorfer Fußgängerzone bekommt damit ein Stück Leben zurück" - so Neuser. Und in der Tat - aus dem "Pieroths Café Bistro" versammelte sich eine ansehnliche Ansammlung interessierte Bürgerinnen und Bürger.
Die Anbauvereinigung aus dem hiesigen Raum war mit zwei Vertretern Gast dieses Events. Sie ist auf dem Weg, in naher Zukunft "lupenreiner Cannabis" an ihre Mitglieder ausgeben zu können. "Wir achten auf das Peinlichste darauf, nur Personen über 21 Jahren in unseren Verein aufzunehmen. - Wir schauen uns diese Personen sehr genau an." Manfred Hermann ist einer der Vorstände dieses Vereins. Er erläuterte dem Plenum seinen Weg zu einer nachhaltigen Produktionsweise: Permakultur.
"Ich habe nichts gegen einen vernünftigen Genuss von Cannabis" - so die Vertreterin von Caritas in Betzdorf Elke Richter. "Cannabis ist wie eine Geisel - es kann in die Abhängigkeit führen. Wichtig ist die persönliche Fähigkeit des Einzelnen zu einer kontrollierten Einnahme." Die Suchtberaterin brachte die Problematik gerade bei Jugendlichen in die Diskussion ein. Sie machte die "Unberechenbarkeit" dieses Mittels deutlich. "Man sollte mindestens 25 Jahre alt sein. Man kann ab diesem Alter die Entwicklung des Gehirns als abgeschlossen sehen."
Die Problematik des Jugendschutzes wird von uns als "Socialclub" sehr wohl aufgenommen. "Wir erfüllen die gesetzlichen Vorgaben des KCanG und werden die vorgeschriebenen Schulungen des Jugend- und Gesundheitsschutzes penibel erfüllen" - so Maurizio Kreis. Allerdings machten die Vertreter der Anbauvereinigung auch deutlich: "Befreit uns bitte auch aus dem Wust an bürokratischer Gängelung durch die aufsichtführende Landesbehörde in Mainz."
"Ich gehe davon aus, dass das die Geburtsschwierigkeiten dieses neuen Gesetzes sind. Den zuständigen Behörden fehlt einfach die Erfahrung, diesen neuen gesellschaftlichen Entwicklungsprozess zu steuern." - so der Landtagsabgeordnete von Bündnis90/Die Grünen. Carl-Bernhard von Heusinger versprach, die vorgetragen Bedenken in die parlamentarischen Räume in Mainz und Berlin einzuspeisen. "An diesem Gesetz muss weitergearbeitet werden. Aber wir stehen zu unserer grundsätzlichen Entscheidung."
Pressetext von Bündnis 90/Die Grünen
Bearbeitung: Olaf Hoffmann