Persönliche Bilder in Arbeitsmarktprojekt
Projekt PHILOMENA - Lebenswege
Philomena...
(...kommt aus dem Griechischen und setzt sich aus den beiden Wortteilen phílos (Freund) und ménos (Mut, Kraft, Stärke) zusammen)
Philomena ist ein Projekt für Frauen….
…für Frauen, deren Lebenswege nicht geradlinig sind oder waren.
…für Frauen, die lange Wege aus Heimaten hinter sich haben.
…für Frauen, die neue innere und äußere Beheimatung suchen.
…für Frauen, die Wege beschreiten und Begleitung brauchen.
…für Frauen, die mutig sind oder sein müssen, weil so vieles anders, fremd und beschwerlich ist.
Was genau bedeutet es, dies in der konkreten Arbeit in den Blick zu nehmen? In einer Arbeit, die orientiert an konzeptionell definierten Zielen, anstrebt, Vermittlungshemmnisse abzubauen und Beschäftigungsfähigkeit zu fördern. Welche Grundvoraussetzung für Veränderungen braucht der Mensch aber hierfür im Allgemeinen und die Frauen insbesondere?
Diese Fragen waren Ausgangspunkt einer Unterrichtseinheit, in denen die Frauen eingeladen wurden, sich mit ihrem Weg in das Projekt PHILOMENA auseinanderzusetzen und letztendlich mit ihrem ganz eigenen Lebensweg. Eingangs waren es konkrete Fragen an die Frauen nach Wünschen, aber auch Kritik sowie nach eigenen Zielen, die im Projekt von ihnen selber erreicht werden wollten. Schlussendlich gelang es, eine Verbindung vom Weg in das Projekt zum individuellen Lebensweg zu knüpfen, Zusammenhänge zu schaffen.
Vielfach gelingt es dem Großteil der Frauen nicht, sich sprachlich so auszudrücken, als dass sie differenziert und vielfältig Worte finden, die angemessen das widergeben, was sie innerlich beschäftigt und bewegt. Wieviel Mut braucht es da immer wieder, alleine nur Worte und am Ende gemeinsame Sprache zu finden, um in Kontakt und Korrespondenz mit dem Gegenüber treten zu können.
Um diese Grenzüberschreitung aus dem bewegten als auch vertrauten Inneren hin zur Öffnung in das vielleicht Fremde, auch sprachlich zu erleichtern, wurden die Frauen eingeladen, sich kreativ mit ihren Lebenswegen auseinanderzusetzten. Eingeführt wurden sie aber erst einmal in das Thema der Lebenswege im Allgemeinen. Fragen gestellt nach möglichen Wegen, Orten und Landschaften…
Es galt zunächst, imaginäre Bilder entstehen zu lassen, Bilder von Beschaffenheiten und Eigenheiten der so vielen möglichen Wege. Bilder von den Bedingungen, die es braucht, solche Wege ganz praktisch gehen zu können. Welches Schuhwerkes bedarf es und welcher Kleidung, ist Proviant nötig, wieviel Zeit braucht es und welche Begegnungen finden auf den Wegen statt.
Mit Buntstiften, Papier und ein bisschen Zeit für sich, konnten die Frauen nun ihren imaginär entstandenen Bilder und vielleicht Erinnerungen an ihre eigenen (Lebens-) Wege malend Ausdruck verleihen.
Im Anschluss gab es eine kleine Ausstellung untereinander, so dass alle Frauen die nun entstandenen Bilder anschauen konnten.
Aus dem Inneren heraustreten, sich zeigen ohne sprachliche Barrieren und doch so viel zu erzählen… das ist allen Frauen in dieser Unterrichtseinheit gelungen. Gemeinsam wurde erkannt, dass jede ihren ganz eigenen Weg im Leben und eben auch in diesem Projekt beschreitet.
Ein bewegender Moment, der seinen Abschluss darin fand, dass die Frauen ihren so ganz persönlichen Bildern und Lebenswegen Überschriften geben konnten und damit die Geschichte ihrer Lebenswege erzählt haben.
Lebenswege, die ihnen vielfach viel Mut abverlangten!
Alia Sinno-Segieth (Dipl.-Sozialarbeiterin)
Das Projekt PHILOMENA wird durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Rheinland-Pfalz aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+ www.esf.rlp.de) gefördert.