Babys im Unterricht
Im Rahmen der Projektwochen der Bertha-von-Suttner-Realschule Plus sowie der Berufsbildenden Schule in Wissen bekamen Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, in einem "Elternpraktikum" die Versorgung und Betreuung eines Säuglings zu erproben.
Um den Schülerinnen und Schülern dies zu ermöglichen, hatte die Schule Kontakt zur Schwangerenberatung des Caritasverbandes Betzdorf aufgenommen, die das Projekt "Babybedenktage" seit 2012 in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung Altenkirchen anbieten. Ziel dieser Arbeit ist es, jungen Menschen eine unmittelbare Erfahrung zu ermöglichen, die auf praktischem Wege Fragen rund um das Thema "Kinder kriegen" und "Kinder haben"aufgreift. Zu diesem Zweck brachten die Sozialpädagoginnen Renate Kohl und Silvia Gruner fünf "Babysimulatoren" mit in die Schule, die von den Schülerinnen und Schülern auch über Nacht versorgt werden mussten. Die hochmotivierten Teilnehmer erbrachten "Spitzenleistungen" als Eltern. Während der Betreuungszeit werden die Versorgungsleistungen der jeweiligen "Mutter" oder des "Vaters" von dem Computer des Babysimulators aufgezeichnet. Flankierend wurden in der Projektgruppe Themen wie Alkohol in der Schwangerschaft, besondere Verletzlichkeit eines Säuglings, Verhütung und die finanziellen Aspekte des Elternwerdens erarbeitet.
In den Nachbesprechungen mit den jungen "Müttern" und "Vätern" wurde immer wieder benannt, dass eine frühzeitige Elternschaft derzeit nicht vorstellbar sei. Man habe erlebt, dass ein Kind durchaus große Veränderungen und Einschränkungen mit sich bringe, welche derzeit nicht in den eigenen Lebensalltag passen. Ebenso wurde den jungen "Eltern auf Zeit bewusst", dass die Entscheidung für ein Kind verantwortlich getroffen werden sollte und dass auch die eigene Lebens- und Berufsplanung eine große Rolle für eine wirtschaftlich, bessere Zukunft des Kindes spielen kann.