Integrierter Arbeitsmarkt
"Es gehört zum Selbstverständnis der Kirche, denen eine Stimme zu geben, die übersehen werden. Die Aktion Arbeit im Bistum Trier hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, nach einem Weg zu suchen, wie die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit wirksam aufgelöst werden kann." Beim 18. Forum zum Tag der Arbeit stellt Dr. Hans Günther Ullrich, Bischöflicher Beauftragter für die Aktion Arbeit im Bistum Trier, mit dem "Integrierten Arbeitsmarkt" die Ergebnisse der Suche vor. Die Grundidee ist ein einheitlicher, integrierter Arbeitsmarkt, ohne abgeschottete Nischen, ohne "Maßnahmen"-Arbeitsplätze. Es geht um eine grundsätzliche Gleichbehandlung aller Teilnehmer am Arbeitsmarkt, mit einem Lösungsansatz, der ebenso markt- wie sozialkonform ausgestaltet werden kann. Ullrich ist sich sicher: "Das Problem der verfestigten Langzeitarbeitslosigkeit kann gelöst werden. Es ist eine Frage des Wollens, nicht des Könnens." Für ein Statement kommt neben Hauptreferent Ullrich auch Tim Obermeier, wissenschaftlicher Mitarbeiter am ISAM - Institut für Sozialpolitik und Arbeitsmarktforschung der Hochschule Koblenz. Sein Standpunkt: "Angesichts der erheblichen Heterogenität der Menschen im Hartz-IV-System brauchen wir nicht ein Förderinstrument, sondern ein Spektrum an ineinandergreifenden Förderketten. Es muss eine Grundsatzentscheidung getroffen werden: Wollen wir eine teilhabeorientierte Ausgestaltung der Arbeitsmarktpolitik oder wollen wir den "harten Kern" der Langzeitarbeitslosen im passiven Transferleistungsbezug auf Dauer "stilllegen".
Durch das Forum zum Tag der Arbeit führt Caritasdirektor Eberhard Köhler.
Die Veranstaltung findet um 15 Uhr im Barbarasaal der Stadt Betzdorf statt.
Begleitend ist im Foyer die Ausstellung "Arbeit verleiht Würde" zu sehen.