Wie übermäßiger Alkoholkonsum Betroffene und Angehörige belastet
Alkohol gibt es in unserer Gesellschaft im Überfluss, alkoholische Getränke sind überall zu finden: ob beim Lebensmitteldiscounter oder in feinen Spezialitätengeschäften, ob in teuren Sternerestaurants oder an der Tankstelle. Alkohol ist die Droge Nr. 1. Es ist daher nicht verwunderlich, dass in den Suchtberatungsstellen die alkoholabhängigen Klienten das Gros der Beratungssuchenden ausmacht. Die von verschiedenen sozialen Trägern, wie Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, Deutsche Rentenversicherung, Selbsthilfeorganisatoren, ausgerufene "Aktionswoche Alkohol", widmete ihr Hauptaugenmerk dem Suchtmittel.
Auch im Kreis Altenkirchen nahm man sich des Themas an. Dazu wurde eigens die Theatergruppe "Theaterspiel Witten" engagiert das Theaterstück "Alkohölle" aufzuführen und zwar vor Jugendlichen im Alter von ca. 16 - 17 Jahren.
Die Theatergruppe führt das Stück bereits seit einiger Zeit mit großem Erfolg auf; am 13.06.2024 dann in der Turnhalle der IGS Hamm das Theaterstück. Im Mittelpunkt steht ein junges Mädchen, die als Heranwachsende unkontrolliert, an nichts Böses denkend, Alkohol konsumiert. Sie merkt nicht, dass sie zu viel trinkt. Die Gefahr, eine Sucht zu entwickeln, sieht sie nicht. Auch geht es in dem Stück um ihren verstorbenen Vater, der wegen Trunkenheit am Steuer einen Unfall verursacht hat und dabei ums Leben gekommen ist. Weitere Personen sind eine Tante, die besorgt ist, da ihre Nichte so viel trinkt. In der Person des "Teufels" kommt die Alkoholverführung daher. Seine neue Erfindung, ein süßes alkoholisches Getränk, will er am Markt platzieren. Er setzt der jungen Frau derart zu, das Getränk zu konsumieren, bis sie völlig betrunken ist.
Eingangs wurde das junge Publikum von den Schauspielern nach seinen Erwartungen an das Stück gefragt. Die Fragen der Jugendlichen lauteten beispielsweise:
- Wie kommt man in eine Sucht?
- Wie kommt man wieder raus?
- Es soll spannend sein.
Am Ende wollten die Schauspieler wissen, ob die Erwartungen hinreichend erfüllt wurden. Das Theaterstück wurde besprochen und offen gebliebene Fragen wurden beantwortet
Nun wurde die Gruppe geteilt und die Jugendlichen hatten die Möglichkeit mit jeweils einem Mitglied der Selbsthilfegruppe vom Freundeskreis aus Wissen und einer Suchtpräventionsfachkraft zu sprechen. Die selbst mittlerweile abstinent lebenden Betroffenen der Selbsthilfe haben ihre Geschichte erzählt und die Jugendlichen hatten erneut Raum für Fragen und Gespräche.
Wir als Veranstalter denken, dass sich alle Erwartungen an diesen Tag erfüllt haben. Das Publikum hat aufmerksam zugehört und engagiert mitgemacht. Für die Anwesenden war es eine Gelegenheit, den Umgang mit Alkohol in unserer Gesellschaft kritischer zu betrachten, den eigenen Alkoholkonsum zu überdenken und für sich gesunde Entscheidungen auch gegen den Mainstream zu treffen.
Organisiert, finanziert und fachlich unterstützt wurde diese Veranstaltung durch den Jugendschutz der Kreisverwaltung Altenkirchen (Yvonne Berndt), den Regionalen Arbeitskreis Suchtprävention und das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung, den Präventionsfachkräften des Caritasverbandes Betzdorf (Elke Richter) und des Diakonischen Werks (Miriam Ottweiler-Jaeger),